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Projekte

Nachhaltiges Pflanzenöl und Bio-Kraftstoff aus Jatropha-Samen

Über Jatropha curcas

Jatropha curcas (Purgiernuss) ist ein Strauch oder ein kleiner Baum, der zur Familie der Euphorbiaceae gehört. Er ist in den tropischen Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas weit verbreitet. Seine Samen haben einen extrahierbaren Ölgehalt von etwa 35 %.

Die Pflanze ist in der Regel giftig, allerdings kommen in der Natur ungiftige, essbare Jatropha-Sorten vor. Der Unterschied zwischen der giftigen und der ungiftigen Jatropha ist das Vorhandensein von sekundären Pflanzenstoffen, den sogenannten Phorbolestern, in den Samen und anderen Pflanzenteilen.

Jatropha-Öl hat aufgrund seiner hervorragenden physikalischen und chemischen Eigenschaften ein hohes Potenzial für die Kraftstoffproduktion. Es kann als reiner Pflanzenöltreibstoff in angepassten Motoren, als Ausgangsmaterial für Biodiesel (nach europäischer und ASTM-Norm), Flugkraftstoff und für die Produktion von hydriertem Pflanzenöl (HVO) verwendet werden.

Abbildungen: Jatropha-Plantage der Jatropower AG und die Früchte und geschälten Samen des Jatrophastrauchs.

 

 

Jatropha-Pflanzen bieten eine Reihe von Vorteilen, sowohl ökologischer als auch wirtschaftlicher Natur.

  • Sie können auch auf kargen Böden in semi-ariden Klimazonen wachsen, ohne mit den üblicherweise für die Nahrungsmittelproduktion genutzten Flächen zu konkurrieren.
  • Sie verbessern in niederschlagsarmen Gegenden das Mikroklima.
  • Durch ihre tiefen Pfahlwurzeln benötigen sie wenig Bewässerung und wirken der Erosion von Böden entgegen.
  • Das Öl ist eine vielversprechende Energiequelle.
  • Durch ihre Genügsamkeit und Robustheit können sie zur Wiederaufforstung von unfruchtbaren Flächen beitragen.
  • Mit der Verfügbarkeit von verbessertem Saatgut und Weiterentwicklungen in der Verarbeitung kann der Anbau von Jatropha rentabel gestaltet werden (mehr Info hier: www.jatropower.com).

Das Projekt

Im Rahmen eines ZIM-geförderten Projekts (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) soll ein Rohstoff aus der Energiepflanze Jatropha curcas gewonnen werden, welcher in der chemischen Industrie andere pflanzliche Öle, wie tropisches Kokos- und Palmöl oder heimisches Raps- und Sonnenblumenöl, ersetzt.

 

 

Bei der Projektumsetzung wird die komplette Wertschöpfungskette von der Züchtung, dem Anbau der Pflanzen in einem heißen, halbtrockenen Gebiet über die Verarbeitung und Ölgewinnung bis hin zur Entwicklung eines Produkts abgedeckt. Die Live Energies GmbH entwickelt im Projekt den Herstellungsprozess für das neue nachhaltige Jatrophaöl von der Saatgutkonditionierung über den dezentralen Ölpressvorgang bis zur Konditionierung des Ölkuchens als organischer Dünger und einer qualitätssichernden Transportlogistik vom Plantagenstandort zum Verarbeiter in Deutschland.

Live Energies verfügt über das Wissen langjähriger akademischer Forschung sowie über praktische Erfahrung in allen Aspekten der Wertschöpfungskette des Anbaus von Jatropha curcas und der Agrarwirtschaft. In der Vergangenheit organisierte und realisierte Live Energies ein Projekt, bei dem die Anpflanzung von Jatropha auf kleinbäuerlichen Betrieben mit weniger als 1 ha Fläche pro Betrieb auf einer Gesamtfläche von 250 ha durch Mikrokredite unterstützt wurde.

Live Energies arbeitet bei der Entwicklung von leistungsstarken essbaren und konventionellen Jatropha-Samen und den damit verbundenen agronomischen Technologien eng mit der Jatropower AG zusammen. Mit viermal höheren Erträgen, im Vergleich zu Wildsaaten, ist das neue Jatropha-Öl frei von Teller-Tank-Diskussionen, sowie ILUC-Konflikten (Indrect Land Use Change) und soll als CO2-neutraler Rohstoff in ökologisch zertifizierten Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden.

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Zusammenfassung

 

  • Jatropha curcas ist ein tropischer Strauch mit bis zu 35 % ölhaltigen Samen, dessen Öl sich als Pflanzenöltreibstoff, Biodiesel, Flugkraftstoff und HVO eignet.
  • Die Pflanze wächst auf kargen, semi-ariden Böden ohne Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau, verbessert Mikroklima, bekämpft Erosion und benötigt kaum Wasser.
  • Neu gezüchtete, toxische Sorten erzielen auf semi-ariden Flächen viermal höhere Erträge als Wildsaaten.
  • Ein ZIM-gefördertes Projekt etabliert Jatropha curcas als CO₂-neutrales Ersatzöl für Kokos-, Palm-, Raps- und Sonnenblumenöl in der chemischen Industrie, ohne Teller-Tank- und ILUC-Konflikten.
  • Die Live Energies GmbH verantwortet dabei die Saatgutvorbereitung, dezentrale Ölpressung, Düngeraufbereitung des Ölkuchens und qualitätssichere Logistik bis zum Verarbeiter in Deutschland.
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Projektbeschreibung in Tabellenform

Publikationen:
  1. Francis, G., John, O., Piergiorgio, S., & Mulpuri, S. (2020). Apomixis as a tool for development of high yielding clones and selections in Jatropha curcas L. Genetic Resources and Crop Evolution67(3), 727-743. >>>
  1. Trebbi, D., Ravi, S., Broccanello, C., Chiodi, C., Francis, G., Oliver, J., … & Stevanato, P. (2019). Identification and validation of SNP markers linked to seed toxicity in Jatropha curcas L. Scientific reports9(1), 10220. >>>
  1. Edible jatropha is a source of multipurpose oil and high quality protein cake that can help the tropics go beyond meat: Beyond
    biofuels. Biofuels International, July/August 2019.

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